
Aufzucht der Welpen
Wie wir wissen sind die ersten Wochen für die Welpen sehr prägend und legen den Grundstein für ihr Leben. Jedoch auch schon die vorgeburtliche Phase hat eine grosse Bedeutung für die
Verhaltensentwicklung des Hundes.
Schon in den 50er Jahren zeigten Studien an Ratten, dass Umwelteinflüsse auf das Muttertier während der Trächtigkeit, das spätere Verhalten beeinflussen. So können z. B. Nachkommen von Müttern die in der Trächtigkeit Stress ausgesetzt waren, noch im Erwachsenenalter ängstlicher und stressempfindlicher sein. In Stresssituationen wird bei der Mutterhündin das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet. Dieses Hormon ist plazentagängig, das heisst es kann über die Nabelschnur zu den Föten gelangen. Dies passiert vor allem im letzten Drittel der Trächtigkeit. Dieses Kortisol wird auch bei den Föten direkt im Stresszentrum verarbeitet. Das Stresszentrum im Hirn wächst mit seinen Aufgaben, das heisst je mehr Kortisol desto grösser und reaktiver wird das Stresszentrum im Hirn ein Hundeleben lang bleiben.
Dieses Stresszentrum hat wiederum eine direkte Verbindung zur Nebenniere, die unter anderem die Stresshormone, Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol produziert. Hunde mit diesen vorgeburtlichen Einflüssen werden leichter erregbar sein und auch heftiger auf kleinere Stressoren reagieren im Vergleich zu Hunden, ohne diese Einflüsse. Auch kann es Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben, da Kortisol das Immunsystem unterdrückt und diese Welpen häufig weniger widerstandsfähig sind. Bei dauergestressten Hündinnen senkt sich durch das erhöhte Kortisol der Spiegel des Schwangerschaftshormon Progesteron, was bewirkt, dass die Föten im Mutterleib weniger gut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden.
Diese Welpen haben oft ein geringeres Geburtsgewicht und eine tiefere Tagesgewichtszunahme.
Man weiss auch, dass bei diesen Welpen weniger Bindungsstellen, sogenannte Rezeptoren für das Bindungshormon Oxytocin angelegt werden. Somit hat der Zustand der Mutterhündin, vor allem schon vor und während der Geburt und auch in den ersten Lebenswochen direkten Einfluss auf die Bindungsfähigkeit der Welpen. Das (Bindungs)Hormon Oxytocin hat zusätzlich auch eine stressdämpfende Wirkung und ist somit ein Gegenspieler der Stresshormone. Folglich sollte die Mutterhündin die Trächtigkeit frei von negativem Stress und sozial gesichert durchleben können.
Weiter kann das Geschlecht der benachbarten Feten einen Einfluss haben. Kurz vor der Geburt produziert der Fetus das geschlechtsspezifische Hormon. Der männliche Fetus z. B. produziert Testosteron, welches zu einer Maskulinisierung des Gehirns führt und für typisch männliches Verhalten verantwortlich ist.
So kann z. B. eine Hündin, die im Gebärmutterhorn zwischen zwei Rüden liegt maskuliner sein, oder auch ein Rüde der zwischen zwei Hündinnen liegt eher ein feiner, sensiblerer Rüde werden.
Die ersten zwei Wochen nach der Geburt werden als vegetative Phase bezeichnet. Es ist nichts anderes als die Fortsetzung der unbewussten Zeit im Mutterleib. Eine reine Selbsterhaltungsphase, und dient nur dem Wachstum und der Gewichtszunahme. Die Welpen schlafen die meiste Zeit und trinken sehr oft kleinere Portionen. Die Sinnesorgane spielen in dieser Phase eine untergeordnete Rolle da die Ohren und Augen sind noch fest verschlossen. Die Welpen zeigen ein Reflexverhalten wie Saugreflex, Schmerz-, Kälte- und Lösungsreflex, sowie ein Instinktverhalten wie das Suchverhalten, jammern, Milchtritt und Kontaktliegen. Schon in diesem Zeitraum können verschiedene Charakterzüge erkannt werden. Ein dominanter Welpe wird einen stärkeren Milchtritt haben, lauter jammern und eher in der Mitte liegen. Ebenfalls wird er eher die hintersten Zitzen erobern, wo mehr Milch fliesst.
Welpen haben in der ersten Woche noch zu wenig Energie, um ihre Körpertemperatur selber halten zu können. Deshalb ist es wichtig, dass sie mit der Mutter und den Wurfgeschwistern kontaktliegen können. Beim Kontaktliegen entsteht nicht nur Wärme, sondern auch ein wohliges Gefühl, wobei das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Wie schon erwähnt, hat Oxytocin mehrere gute Eigenschaften. Es wirkt beruhigend, hemmt Unsicherheiten und Ängste, fördert die Stressresistenz und auch die Plastizität des Gehirns. Welpen, die unter einer Wärme Lampe aufwachsen haben alleine warm genug, so wird Kontaktliegen eher unangenehm für sie. Was sich folge dessen auch negativ auf den späteren Körperkontakt mit uns Menschen auswirken kann.
Mit der dritten Woche beginnt die Übergangsphase. In diesen Tagen erwachen und entfalten sich die Sinne der Welpen. Die Augen und Ohren öffnen sich, jedoch sind die Sinnesleistungen noch beschränkt für die erste Zeit. Der Schreckreflex kommt neu dazu und das Instinktverhalten erweitert sich. Die Welpen beginnen mit sozialem Spielen, Jagdverhalten, Beuteschütteln und zeigen nun auch schon Drohverhalten. In dieser Zeit wird alles mit dem Maul beknabbert bzw. untersucht und sie haben langsam eine bessere Kontrolle über ihre Bewegungen. Ende der dritten Woche möchten sie ihre Wurfkiste verlassen und fangen an die Umgebung zu explorieren.
In dieser Übergangsphase ist es bereits möglich, die Verhaltensentwicklung durch den Züchter positiv zu beeinflussen. Mit der Desensibilisation auf Geräusche und plötzliche Bewegungen kann begonnen werden. Akustische Reize können anhand von Geräusch-CDs desensibilisiert werden. So kann die Lautstärke dem Verhalten der Welpen angepasst reguliert werden damit die Welpen nicht überfordert sind. So gewöhnen sie sich schon früh an Gewitter, Feuerwerk, Babyschreien, andere Tiergeräusche, und alles, was sie beim Züchter im direkten Umfeld nicht hören und für später brauchen können. Die Zielsetzung dieser Desensibilisierung ist es, dass diese Reize zu «neutralen» Reizen werden und keine grossen Bedeutungen mehr haben. Somit kann sich ein Hund später mehr auf seine Bezugsperson konzentrieren, trotz dass noch andere Reize vorhanden sind. Andrerseits können sie auch schon auf Reize sensibilisiert werden, wie z. B. auf Pfeifen vor dem Füttern oder beruhigende Musik während der Ruhephase.
Die Welpen können auch olfaktorisch desensibilisiert werden, durch fremde Kleidungsstücke in der Wurfkiste, Decken von Katzen oder von fremden Hunden einbringen. So werden auch diese Reize zum Alltag und lösen später weniger Stress aus.
Auch die optische Desensibilisierung ist sehr wichtig. Durch Konfrontation mit verschiedenen Gegenständen wie Flatterband, Ball, Fahrrad, und auch hell-dunkel Kontrasten können sie sich an optische Reize gewöhnen. Bei dieser Desensibilisation ist es wichtig sich Gedanken zu machen, ob die Mutterhündin dabei sein kann oder nicht. Da die Hündin in dieser Zeit sensibler auf Reize reagiert und somit die Welpen sensibilisieren würde, ist es in den meisten Fällen sinnvoller, dass der Züchter alleine mit den Welpen ist und Vorbildverhalten zeigt, sprich nicht auf diese Reize reagiert. Um die motorischen Fähigkeiten zu fördern, ist es wichtig den Welpen verschiedene «Klettermöglichkeiten» und verschiedene Untergründe zu bieten.
In dieser Übergangsphase ist es bereits möglich, die Verhaltensentwicklung durch den Züchter positiv zu beeinflussen. Mit der Desensibilisation auf Geräusche und plötzliche Bewegungen kann begonnen werden. Akustische Reize können anhand von Geräusch-CDs desensibilisiert werden. So kann die Lautstärke dem Verhalten der Welpen angepasst reguliert werden damit die Welpen nicht überfordert sind. So gewöhnen sie sich schon früh an Gewitter, Feuerwerk, Babyschreien, andere Tiergeräusche, und alles, was sie beim Züchter im direkten Umfeld nicht hören und für später brauchen können. Die Zielsetzung dieser Desensibilisierung ist es, dass diese Reize zu «neutralen» Reizen werden und keine grossen Bedeutungen mehr haben. Somit kann sich ein Hund später mehr auf seine Bezugsperson konzentrieren, trotz dass noch andere Reize vorhanden sind. Andrerseits können sie auch schon auf Reize sensibilisiert werden, wie z. B. auf Pfeifen vor dem Füttern oder beruhigende Musik während der Ruhephase.
Die Welpen können auch olfaktorisch desensibilisiert werden, durch fremde Kleidungsstücke in der Wurfkiste, Decken von Katzen oder von fremden Hunden einbringen. So werden auch diese Reize zum Alltag und lösen später weniger Stress aus.
Auch die optische Desensibilisierung ist sehr wichtig. Durch Konfrontation mit verschiedenen Gegenständen wie Flatterband, Ball, Fahrrad, und auch hell-dunkel Kontrasten können sie sich an optische Reize gewöhnen. Bei dieser Desensibilisation ist es wichtig sich Gedanken zu machen, ob die Mutterhündin dabei sein kann oder nicht. Da die Hündin in dieser Zeit sensibler auf Reize reagiert und somit die Welpen sensibilisieren würde, ist es in den meisten Fällen sinnvoller, dass der Züchter alleine mit den Welpen ist und Vorbildverhalten zeigt, sprich nicht auf diese Reize reagiert. Um die motorischen Fähigkeiten zu fördern, ist es wichtig den Welpen verschiedene «Klettermöglichkeiten» und verschiedene Untergründe zu bieten.
Von der vierten bis zur achten Woche ist die Prägungsphase. Prägung ist ein Lernprozess, in dem Erfahrungen und Eindrücke gesammelt und verarbeitet werden. Diese Erfahrungen werden für das ganze Leben im Gehirn verankert sein. In dieser, deshalb sehr sensiblen Phase ist die Prägung am effizientesten, obwohl Prägung das Leben lang stattfinden kann. Prägung ist nicht mit Sozialisierung gleichzustellen. Prägung ist ein Selbstlernprozess und somit weniger sozial gesteuert. Worauf wir unsere Haushundewelpen prägen, ist konträr zu dem, wie Wolfswelpen geprägt werden. In der Natur hat die Prägung das Ziel, Gefahren vorzubeugen, um das Überleben zu sichern. Sie sollten also mit Skepsis auf Fremdes zugehen. Unsere Haushunde prägen wir so, damit sie später offen durch die Welt gehen können. Sie sollen viele Sachen positiv kennenlernen, dass Gegenstände, Geräusche, Bewegungen, etc. normal sind und keine Furcht auslösen. Auch ist die Rasse und Veranlagung bei der Prägung nicht ausser Acht zu lassen. Für territorial veranlagte Hunde, wie z. B. Herdenschutzhunde ist es wichtig, häufig in Kontakt mit fremden Menschen zu kommen. Bei diesen von Natur aus eher skeptischen Hunden ist klar, dass wir durch Prägung dieser Veranlagung entgegensetzen sollten. Wobei eine intensive Desensibilisierung bei einem eher hyposensiblen veranlagten Hund wie z.B. einem Retriever die Konsequenz hat, dass sie sich später kaum noch beeindrucken lassen und somit schwerer sozial beeinflussbar sind. Bei solchen Rassen sollte der Mensch als gutes Vorbild agieren. Mit ursprünglichen Hunderassen wie z. B. der Husky, der sehr selbständig ist, sollte der Mensch schon früh eine sichere Bindung aufbauen und «sinnvoll sein». Bei Rassen die sehr geräuschempfindlich und extrem auf Bewegungsreize reagieren, wie Hütehunde, sollten vor allem intensiv auf Geräusch und Bewegungsreize desensibilisiert werden.
Bei der gesamten Prägung sollte jedoch sehr darauf geachtet werden, die Welpen nicht zu überfordern!
Beisshemmung
Bei Raufspielen sieht man, wie die Welpen mit ihren scharfen Milchzähnen hemmungslos zubeissen. Sie merken also schon früh, dass wenn sie zubeissen entweder der Andere sich wehrt und zurückbeisst, was nicht sehr angenehm ist oder auf die andere Seite sich der andere Welpe zurückzieht und das Spiel vorbei ist. So entwickelt sich die sogenannte Beisshemmung, was der Beginn von Empathie (Einfühlungsvermögen) bedeutet. Daraus wird klar, dass man niemals ein Welpe an sich rumknabbern lassen sollte, auch wenn er noch so klein ist und es noch nicht unangenehm ist.
Bei der gesamten Prägung sollte jedoch sehr darauf geachtet werden, die Welpen nicht zu überfordern!
Beisshemmung
Bei Raufspielen sieht man, wie die Welpen mit ihren scharfen Milchzähnen hemmungslos zubeissen. Sie merken also schon früh, dass wenn sie zubeissen entweder der Andere sich wehrt und zurückbeisst, was nicht sehr angenehm ist oder auf die andere Seite sich der andere Welpe zurückzieht und das Spiel vorbei ist. So entwickelt sich die sogenannte Beisshemmung, was der Beginn von Empathie (Einfühlungsvermögen) bedeutet. Daraus wird klar, dass man niemals ein Welpe an sich rumknabbern lassen sollte, auch wenn er noch so klein ist und es noch nicht unangenehm ist.
Abgabetermin
Einer der Wichtigsten und zugleich auch grössten Streitpunkte ist wohl der Abgabetermin. Viele denken Sie seien oder treffen auf einen guten Züchter, wenn er die Welpen erst mit zehn oder sogar zwölf Wochen abgibt und nicht schon mit acht Wochen. Wenn man sich jedoch selbst mal die Frage stellt: Wann ist es besser ein Kind/Welpen zu adoptieren möglichst früh oder erst später? Wahrscheinlich kommt da jeder auf das Resultat, dass je früher der Welpe sich in seinem neuen Umfeld einfügen kann, desto besser. Er wird sein Leben mit Ihnen verbringen und nicht mit seiner Mutter und seinen Geschwistern.
Die Prägungsphase ist eine bindungsaufbauende Phase, wo auch das Urvertrauen entsteht. Es ist deshalb sinnvoll, wenn die Welpen eine sichere Bindung und Urvertrauen zu seiner neuen Familie aufbaut und nicht zu seiner Mutter und Wurfgeschwistern mit denen er später nicht mehr zusammenleben wird. Es ist also auch sinnvoll die Welpen schon vor dem Umzug mehrmals zu besuchen. Voraussetzung für eine (frühe) Abgabe ist natürlich, dass man die Bedürfnisse eines Welpen kennt und diese auch befriedigen kann.
Einer der Wichtigsten und zugleich auch grössten Streitpunkte ist wohl der Abgabetermin. Viele denken Sie seien oder treffen auf einen guten Züchter, wenn er die Welpen erst mit zehn oder sogar zwölf Wochen abgibt und nicht schon mit acht Wochen. Wenn man sich jedoch selbst mal die Frage stellt: Wann ist es besser ein Kind/Welpen zu adoptieren möglichst früh oder erst später? Wahrscheinlich kommt da jeder auf das Resultat, dass je früher der Welpe sich in seinem neuen Umfeld einfügen kann, desto besser. Er wird sein Leben mit Ihnen verbringen und nicht mit seiner Mutter und seinen Geschwistern.
Die Prägungsphase ist eine bindungsaufbauende Phase, wo auch das Urvertrauen entsteht. Es ist deshalb sinnvoll, wenn die Welpen eine sichere Bindung und Urvertrauen zu seiner neuen Familie aufbaut und nicht zu seiner Mutter und Wurfgeschwistern mit denen er später nicht mehr zusammenleben wird. Es ist also auch sinnvoll die Welpen schon vor dem Umzug mehrmals zu besuchen. Voraussetzung für eine (frühe) Abgabe ist natürlich, dass man die Bedürfnisse eines Welpen kennt und diese auch befriedigen kann.